Türchen 21: Streusalz – Mehr Fluch als Segen?

Wenn der Schnee kommt

Anfang dieses Jahres war über Nacht plötzlich der Winter über Lippe hereingebrochen. Manch einer hat sich über die Schneemassen gefreut und fleißig Schneemänner oder Iglus gebaut, andere kamen morgens aber plötzlich gar nicht mehr zur Arbeit. Klar für alle war: Die Straßen müssen freigeräumt werden, damit das alltägliche Leben weitergehen kann. Der schnellste Weg, um den Asphalt von Eis und Glätte zu befreien, ist der Einsatz von Streusalz. Anfang 2010 hat es in Deutschland sogar so viel geschneit, dass im ganzen Land eine Streusalz Knappheit aufgetreten ist.

Streusalz

Trotz seiner schnellen und zuverlässigen Wirkung ist Streusalz jedoch umweltschädlich. Dem Umweltbundesamt zufolge gelangt das Salz durch Entwässerungssysteme auch in Flüsse, Bäche und Seen und kann dort für an Süßwasser gewöhnte Organismen kritisch werden. Streusalz hat zudem Auswirkungen auf die Böden und Pflanzen. Das mit dem Schmelzwasser versickerte Streusalz kann sich in Straßenrandböden über viele Jahre anreichern. Schäden an der Vegetation zeigen sich daher oft erst zeitverzögert. Langfristig gesehen erhöht sich die Anfälligkeit gegenüber Krankheiten von Pflanzen und sie sterben früher ab.

Die Salze greifen außerdem die Straßen, Bauwerke und Autos an. Auch Haustiere leiden darunter, denn die ihre Pfoten von Hunden und Katzen werden davon angegriffen und längeres Laufen auf Streusalz kann zu Entzündungen an diesen führen.

Der Einsatz von Streusalz ist – vor allem in Extremfällen wie in diesem Jahr – für den Winterdienst selbstverständlich unabdingbar. Diese benutzen mittlerweile oft spezielles Salz, welches schneller wirkt und somit in geringeren Mengen gebraucht wird. Um die Umwelt zu schonen, können wir auf umweltfreundliche Alternativen zurückgreifen. In vielen Kommunen ist der Privatgebrauch von Streusalz ohnehin verboten, ob Ihre Stadt oder Gemeinde dazu gehört, können Sie im Internet einsehen.

Schnee schippen

Wer unabhängig davon auf die Umwelt achten möchte, sollte regelmäßig und früh genug damit anfangen, Schnee zu schippen und den Weg zu räumen. Verbliebene Glätte kann mit abstumpfenden Mitteln wie Splitt, Granulat oder Sand bestreut werden. Beim Einkauf kann man hier auf das Siegel „Blauer Engel“ achten. Nur bei hartnäckigen Vereisungen oder Gefahrenstellen wie zum Beispiel Treppen sollte sparsam mit Salz gestreut werden.

Senden Sie uns in diesem Zusammenhang gerne ihr schönstes winterliches Bild im Schnee unter der E-Mail Adresse klimapaktlippe@kreis-lippe.de oder posten Sie es in den sozialen Netzwerken unter #KlimAdventskalender. Wir freuen uns darüber!

Das könnte Dich auch interessieren …