Angetrieben vom eigenen Strom

Seit Sommer 2016 laufen die lippischen Aktivitäten und Arbeiten im Masterplan 100 % Klimaschutz auf Hochtouren. Vielfach wurde hierüber auch bereits in Presse und Rundfunk berichtet. Ein lippischer Bürger, der sich von der Berichterstattung besonders angesprochen fühlte, war Gerd Bicker aus Lage-Heiden. Er folgte dem Aufruf des Masterplan-Teams gerne, von positiven Erfahrungen im Klimaschutz zu berichten und wandte sich an unsere Mobilitätsmanagerin Laureen Falke.

Laureen Falke traf Gerd Bicker vor seinem Haus, auf dem die PV-Anlage unter anderem den Strom für sein E-Auto produziert.

Unsere Mobilitätsmanagerin Laureen Falke traf Gerd Bicker vor seinem Haus, auf dem die PV-Anlage unter anderem den Strom für sein Elektrofahrzeug produziert.

Schon seit 2004 hat Familie Bicker eine Photovoltaik-Anlage auf ihrem Hausdach, auch zur Warmwasserbereitung wird die Sonnenenergie genutzt. Zudem ist das Gebäude aus dem Jahr 1975 mit einer Wärmedämmung energetisch auf Vordermann gebracht worden.

Und auch was die Mobilität betrifft, ist Familie Bicker gerne ökologisch unterwegs. Den täglichen Weg zu seinem Arbeitgeber, einem Detmolder Einzelhandelsgeschäft, absolviert Gerd Bicker gerne und häufig mit dem Fahrrad. Da dieses jedoch nicht an jedem Tag „kundenfreundlich“ zu bewerkstelligen ist, suchte er zu Beginn des Jahres nach alternativer Mobilität für hochsommerliche Temperaturen und Regenwetter.

Da der ÖPNV von Heiden aus zeitlich aufgrund der fehlenden Flexibilität keine Alternative für Gerd Bicker darstellte, landete die sympathische Familie nach reiflicher Überlegung bei der klimafreundlichen Lösung der Elektromobilität mit eigenerzeugtem Strom.

Als erstes erweiterte Familie Bicker dafür die vorhandene 5 kW-Photovoltaikanlage um weitere 6 kW und einen zusätzlichen Lithium-Ionen-Akku. Dieser ermöglicht es, überschüssigen Strom zu speichern und zu sonnenarmen Zeiten zu verbrauchen.

Als nächstes wurde bei einem Detmolder Händler für Elektrofahrzeuge mit dem Tazzari Zero Evo ein gebrauchtes E-Auto angeschafft. Der Zweisitzer kommt bei 12 kW Leistung und einer Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h auf eine Reichweite von rund 100 km  – alles ausschließlich durch die Nutzung des eigenerzeugten Solarstroms! Und auch wenn die heutige E-Auto-Generation bereits deutlich größere Reichweiten bietet, reicht das ältere, kleine Modell für die Zwecke der Bickers als Zweitwagen voll und ganz aus: „Die Nutzung von E-Mobilität bereitet sehr viel Spaß und ist gar nicht so teuer, wie man immer denkt“, berichtet Gerd Bicker. „Unser E-Auto hat 9.500 € (inkl. Batterie) gekostet, dazu kommen nur 57 € für Versicherung im Jahr. Darüber hinaus bin ich für 10 Jahre steuerbefreit und die Tankladung kostet mich dank unserer PV-Anlage quasi nichts, da diese sich selbst trägt.“

Gerd Bicker in seinem Tazzari, im Hintergrund die Photovoltaik-Anlage, die seinen lautlosen Flitzer antreibt

Gerd Bicker in seinem Tazzari. Im Hintergrund die Photovoltaik-Anlage, die seinen lautlosen Flitzer antreibt.

Die Bickers sind überzeugt von der Elektromobilität: „Wenn Sie die Möglichkeit haben, testen Sie einmal verschiedene E-Autos. Das verspricht sehr viel Fahrspaß und ist gleichzeitig auch klimafreundlich. Natürlich ist es nicht immer leicht, gewohnte bequeme Pfade zu verlassen. Aber für diese Art der neuen Mobilität lohnt es sich. Zukunftsmobilität wird vielfältig sein. E-Mobilität ist eine Möglichkeit und ich finde, dass sie in meinem Alltag gut funktioniert.“

Gerd Bicker zeigt, dass Klimaschutz machbar ist: „Ich freue mich jeden Tag aufs Neue, wenn ich in mein E-Auto steige! Man sollte nicht länger auf das ‚Nonplusultra‘ der Mobilität warten, denn handeln müssen wir schon jetzt. Der Klimawandel wartet nicht auf unseren Schweinehund.“

Mehr zum Thema finden Sie auch in unserer 3. Ausgabe des KlimakomPakt.

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