Wenig Platz, volle Leistung – Stecker-PV-Anlagen

Strom kommt bekanntlich aus der Steckdose. Für den Klimaschutz und das eigene Portmonee ist aber entscheidend, wie er erzeugt wird. Eine der ertragsreichsten Energiequellen für den privaten Gebrauch ist die Sonne. Aber nicht immer haben Verbraucher die Möglichkeit, eine PV-Anlage auf dem Dach zu installieren. Jedoch gibt es Alternativen: Mit einer Stecker-PV-Anlage können Module auf dem Balkon oder dem Garagendach angebracht werden. Dafür benötigt man lediglich eine Steckdose in Reichweite. Hinzu kommen technische Arbeiten, die auch bei regulären PV-Anlagen notwendig sind.

Hat sich gelohnt: Eine zusätzliche Stromquelle für die Familie Kerkmann. Söhnchen Henrik schaut sich die PV-Module vom Fenster aus an.

Christian Kerkmann, Mitglied des KlimaPaktes Lippe, ließ sich von den Vorteilen einer Stecker-PV-Anlage überzeugen: „Als klar war, wie gering der Installationsaufwand tatsächlich ist, wich auch die letzte Skepsis.“ Kerkmann platzierte die Anlage auf seiner Doppelgarage. Der Stromanschluss war bereits vorhanden, ein neuer Stromzähler mit Rücklaufsperre sowie eine spezielle Steckdose für einen Wechselrichter, der letztendlich die Sonnenenergie einspeist, wurden einfach ergänzt. Schließlich meldete Kerkmann die Anlage noch beim Stromnetzbetreiber und der Bundesnetzagentur an, und dann konnte es losgehen. „Meine Familie nutzt den Strom für den Eigenbedarf. Daher besteht auch kein weiterer Aufwand wie beispielsweise die Angabe einer Netzeinspeisung in der Steuererklärung.“

Seit Ende August ist die Anlage des KlimaPakt-Mitglieds nun schon in Betrieb. Etwa 80 kWh hat sie in der Zeit produziert. An sonnigen Tagen können die Module bis zu 3 kWh liefern. „Knapp zwei Drittel der Leistung konnten wir direkt verbrauchen.“ Die Ersparnis in den ersten Wochen liegt bei 16 Euro. „Uns geht es nicht darum, möglichst viel Strom zu produzieren. Vielmehr wollen wir die Grundlast von Kühlschrank und Co. abdecken. Das klappt, wenn die Sonne mitspielt.“ Die Anschaffungskosten und der Zählertausch beliefen sich insgesamt auf rund 1.100 Euro. Christian Kerkmann ist sich sicher, dass er die Ausgaben in absehbarer Zeit wieder reinholt: „Insbesondere wenn man sich vor Augen führt, dass die Strompreise bisher nur eine Richtung kennen. Unser Fazit für eine Stecker-PV-Anlage: Ein kleiner Beitrag, der sich auch auszahlen wird!“

Der Wechseltrichter.

In Deutschland gibt es laut der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie mittlerweile 100.000 Nutzer, die einen Teil ihres Energiebedarfs über Steckdosen-Solargeräte decken. Weitere Informationen gibt es bei der Verbraucherzentrale.

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